Kubicki besucht Elbehafen
Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki das Unternehmen Brunsbüttel Ports. Begleitet wurde er vom Landtagsabgeordnetem Oliver Kumbartzky und der Dithmarscher Kreistags-Fraktionsvorsitzenden Veronika Kolb.
Geschäftsführer Frank Schnabel begrüßte die Delegation und stellte das Unternehmen vor. Zunächst ging er auf die aktuelle Coronasituation ein und stellte fest, dass Brunsbüttel Ports für seine Häfen keine Kurzarbeit anmelden musste, es keine Entlassungen und auch keine Gehaltskürzungen gegeben habe. Auch merkte er an, dass diese Krise aus seiner Sicht durch die Politik gut gemanagt wurde. Mit Unternehmer Hans Helmut Schramm, Inhaber und Eigentümer in der dritten Generation, leitet Frank Schnabel die Schramm group, zu der auch Brunsbüttel Ports gehört, mit rund 500 Mitarbeitern, davon 400 im Hafenbereich und 100 Mitarbeitern in anderen Bereichen. Vor zwölf Jahren waren es noch 120. Die Schramm group bildet derzeit rund 30 junge Menschen in zwölf Ausbildungsberufen aus; viele werden übernommen. „Wir bilden für unseren eigenen Bedarf aus. Damit haben wir die Fachkräfte der Zukunft im Unternehmen“, so Schnabel. Brunsbüttel Ports wird auch in dieser besonderen Zeit unter Einhaltung der gültigen Abstands- und Hygieneregeln am 29. September wieder seine Berufsmesse „Azubi Ahoi“ veranstalten.
Das Unternehmen ist an 17 Standorten aktiv, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern, in der Region Hamburg und in Schweden. 2019 hatte das Unternehmen einen Gesamtumschlag von 18 Millionen Tonnen. In nächster Zeit sind weitere Investitionen geplant, und das Unternehmen wird ab 2021 den Betrieb im Lubmin Port übernehmen. In Brunsbüttel wurde gerade ein neuer Kran in den Regelbetrieb genommen, eine Investition von acht Millionen Euro.
Noch einmal stellte Frank Schnabel heraus, dass es eine Besonderheit sei, dass Brunsbüttel Ports Betreiber und Eigentümer von drei privaten Häfen in Brunsbüttel ist, da sich die meisten deutschen Häfen in öffentlicher Hand befinden. In den Brunsbütteler Häfen werden Massen-, Stück-, Schwer- und Flüssiggüter umgeschlagen. Der früher dominante Umschlag von Komponenten für den Bereich Windkraft ist aufgrund politischer Entscheidungen aktuell deutlich reduziert. In dem energiepolitischen Zusammenhang wies Schnabel auf die große Bedeutung und Potenziale eines LNG-Import- und Distributionsterminals am Standort Brunsbüttel für die gesamte Region hin. Aus Sicht von Frank Schnabel ist Brunsbüttel der in Deutschland geeignetste Standort für ein LNG-Terminal, für das die Planungen im Vergleich zu anderen potenziellen Standorten in Deutschland außerdem am weitesten vorangeschritten sind.
Als Wunsch und Notwendigkeit für den Industrie-, Energie- und Hafenstandort Brunsbüttel äußerte Schnabel, auch in seiner Funktion als Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks Brunsbüttel: „Wir benötigen eine zweigleisige, elektrifizierte Bahnanbindung mit einem neuen Güterbahnhof, eine A20 mit Elbquerung bei Glückstadt und den Ausbau der B5 von Wilster bis Brunsbüttel.“ Wolfgang Kubicki versprach, Schnabel und regionale Vertreter nach Berlin einzuladen, um dort mit den entscheidenden Ministern zu den relevanten Themen sprechen zu können.