Politik und Wirtschaft im Gespräch
Zur vierten Kooperationsveranstaltung haben die Firma DAW aus Nindorf und der FDP Kreisverband Dithmarschen am 3. April 2017 zu einer Veranstaltung in das Schulungszentrum des Werkes eingeladen. Gastredner war in diesem Jahr der Landtagsabgeordnete Christopher Vogt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Kieler Landtag. Das Thema war in diesem Jahr „Infrastruktur – Strategien, Entscheidungen, Konsequenzen“.
Der Geschäftsführer der DAW, Sven Timmermann, begrüßte die Gäste, stellte kurz das Haus vor und ging auf die Bedeutung dieser Kooperationsveranstaltung für seinen Betrieb ein. Moderatorin Veronika Kolb übergab danach das Wort an dem Gastredner.
Christopher Vogt bedankte sich für die beeindruckende Führung durch das Werk und brachte sein Erstaunen und seine Anerkennung über die hohe Leistung der in Handarbeit gefertigten Produkte zum Ausdruck. Besonders dankte er den Mitarbeitern der Fertigung, die für diese Führung die Arbeitszeit verlegt hatten und auch den Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern für eine perfekte Organisation.
Seinen Vortrag begann er mit dem Missfallen, dass Schleswig-Holstein lediglich eine Investitionsquote von 7% hat. Alles unter 10% sei schlecht, so Vogt. Er stellte die Frage „Woran liegt das?“ Seine Antwort darauf: „Diese Regierung hat keine Schwerpunkte gesetzt, insbesondere nicht im Bereich Bildung und schon gar nicht in der Infrastruktur.“ Der schlechte Zustand der Straßen in Schleswig-Holstein sei nicht hinnehmbar. Ziel müsse es sein das Straßennetz zügig zu sanieren. Dafür müsste die Landesregierung 90 Millionen Euro pro Jahr bereitstellen. Viel Geld, das vom Bund bereitgestellt wird, wird von Schleswig-Holstein nicht abgerufen, da es keine planungsreifen Projekte des Landes gibt, so Christopher Vogt. Das Land habe zudem versäumt, ausreichend Planer einzustellen. Dabei benötigen wir dringend eine leistungsfähige Ost-West-Querung, eine Rader Hochbrücke mit mehr als vier Spuren und vieles mehr. Wenn das Land nicht zügig für Planer sorge, werde das Land jedes Jahr vom Wachstum abgekoppelt. Weiter kritisierte Vogt das Planungsrecht und die langen Klagewege.
Der FDP-Kreisvorsitzende Oliver Kumbartzky zog nach einer lebhaften Diskussion mit den Gästen ein Resümee und stellte noch einmal die zentralen Themen für die Westküste dar. Insbesondere, so Kumbartzky, seien ein zügiger Weiterbau der A20 und der dreispurige B5-Ausbau bis Brunsbüttel vonnöten.